Mittwoch, 19. Januar 2011

Bitterwasser

 was machen die Segelflieger in Namibia bei miesem Wetter ? Sie fahren die anderen Farmen an...
So war bei uns gestern Bitterwasser angesagt.
In Bitterwasser wirkte alles bereits etwas ausgestorben, zu Spitzenzeiten waren hier 80 ! Leute.
Segelflugzeug-Parkplatz

eine Palme für besondere fliegerische Leistungen
 Ein besonders guter Flug wird traditionsgemäß in Bitterwasser mit einer Palmenpflanzung gewürdigt. Die ältesten Palmen dokumentieren 300km Dreiecke in 1970. Heute muss man schon einen 1000'er fliegen damit man eine bekommt.
Palmen jüngeren Datums

die teuersten Bungalows direkt am Parkplatz

Restaurant


Herbert und Reinhard vor einem Bungalow

Bitterwasser Pfanne

Pool

DG500 leider beim Checkflug eines Russen zerstört.

Halle mit Ventus 2CXM

lauter tolle Flieger warten auf die Verschiffung

noch ein Ventus 2CXM

Container

insgesamt 8 Container mit je 6 Flugzeugen, wow.

kurz vorm reinschieben in den COntainer

Restaurant Bitterwasser

PFD und Wetter-Jetzt ist exklusiv für Bitterwasser. An dem Tag stimmts nicht, wir hatten 900km ab oranger Kreis.


Nimbus landet in der Pfanne

schaut auch nett aus

am Rückweg ein paar Photos

ein Kudu springt über die Strasse

Dienstag, 18. Januar 2011

Wetter schlägt um, Fazit

Gewitter
 Das Wetter scheint jetzt zu kippen, gestern konnte man nicht wirklich fliegen (zumindest größere Strecke) und heute ist es bedeckt, zwischendurch Regen.

Hauskatze Piu

und speziell für Dine: "Endlich", der auch gerne mit Schuhen kämpft

DG808 von Storkas und Pirker wird abgebaut
Die Storkas und der Herbert Pirker sind heute morgen gefahren, schade. Es war sehr interessant mit denen zu fachsimpeln. Die 2 Männer teilten sich eine DG808C und Frau Storka halft immer beim Segelfliegen wo sie konnte.

und ab in den Container
Nochmal zu Kiripotib:
Später im Blog hab ich noch ein paar Bilder zu Bitterwasser. Mir persönlich gefällt aber Kiripotib sehr gut, gerade weil alles etwas kleiner ist. Ich würde wohl zum fliegen versuchen als erste Wahl wieder Kiripotib machen wenn was frei ist. Bitterwasser ist sicher auch toll aber für mich etwas zu groß.
Die Unterkünfte in Kiri sind billiger als in Bitterwasser und definitiv schöner. Ein Bungalow braucht es nicht, die Gästezimmer reichen mir völlig aus.
Das Essen ist gut (mir hats immer geschmeckt), es gibt aber jeden Abend nur eine Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise und keine Auswahl. In Bitterwasser hat man mehr Auswahl und ein durchgängig besetztes Restaurant.
Zum Fliegen:
Kiri hat Bernd Dolba als Flugleiter und Ansprechpartner für alle Probleme und Wünsche, er macht das wirklich perfekt. Kiri hat 2 Landebahnen (jeweils Nord-Süd und Ost-West) und damit kann man bei fast jeder Windrichtung vernünftig landen. Die Bahnen laufen auch bei Regen nicht voll. Es ist etwas weniger staubig als in Bitterwasser. Letztendlich ist das alles subjektiv, aber Kiri wirkt auf mich insgesamt einfach charmanter und grüner.


Frühstück im Hauptraum der Farm

Gästezimmer

und die Bungalows

von der Hausherrin geschmackvoll ausgestaltet
Gottesanbeterin auf dem Frühstückstisch

Montag, 17. Januar 2011

vom Winde verweht aber wieder 900

die ersten Flunsen tauchen schon um 9:30 am Himmel über Kiripotib auf und werden von einem starken Südostwind zerrupft. Herbert startet als erster und plagt sich sichtbar ab in der zerissenen Thermik.
Wir lassen es wie immer gemütlich angehen und starten gegen 11:30.
Beim Start gibt es Missverständnisse wer den Start macht, Bernd hatte wohl über das Headset gesagt ich soll alles machen aber das hat einen Wackler und so fahren wir schöne Schlangenlinien bis Bernd weitermacht.
Er kurbelt uns erstmal unter extrem zerissener Thermik an die Basis.Unser erster Wendepunkt ist Lendepass, ein Punkt am 3-Ländereck Südafrika, Botswana und Namibia im Südosten. Wir müssen erstmal wieder 10km gegen den Wind vorfliegen um überhaupt wieder Kiripotib zu überfliegen und ich bin skeptisch wie wir gegen 40km/h nach Südosten vorankommen wollen.

erster Schenkel

 aber der Wind hat auch seine Vorteile, er sortiert eindeutig die Aufwinde und so können wir recht gut mit wenig kurbeln und niedrigem MC vorwärtsfliegen. So schaffen wir einen 86'er Schnitt bei 40km/h Gegenwind was bei der lächerlichen Arbeitshöhe sehr gut ist. Ich schaff es sogar schlimmere Absaufer zu verhindern.
Jeder Kreis kostet bei diesen Bedingen extrem Zeit da auch die Thermik so schwer zu zentrieren ist, es ist eindeutig besser langsamer und im Delphinstilzu fliegen.

Aufreihungen werden besser

gelegentlich sehr gute Wolken

unter der Basis, jetzt schnell geradeaus
 Die Landschaft Richtung Südosten kann man, verglichen mit den tollen Gebirgen der Namib nur als Trostlos bezeichnen. Rote Dünenketten,dazwischen etwas Vegetation und einige Pfannen bestimmen hier das Bild.

Wir wenden und fliegen Richtung West-Südwest Mariental an. Mariental ist einer der wenigen Flugplätze wo wir auch unser 28m Schiff landen können.
Bernd übernimmt und landet einen Volltreffer direkt bei Mariental, das brutalste an Thermik was ich bisher erlebt hab. >7m integriert von unten bis oben. Auch das E-Vario ist zwischendurch mit seiner Tonfrequenz am Ende und nicht in der Lage die Peaks wiederzugeben. Man kann live zusehen wie einem die Wolke (der man es aber schon angesehen hat) ansaugt. Auch hier sind die besten Wolken die mit weichen fließenden Konturen am Rand und einer Messerscharfen konkaven Basis.
>7m Integriert
Wir fliegen weiter vor bis zur Kante und ich übernehme wieder. Hier finden wir schöne Aufreihungen die nach Norden zu immer besser werden.

gute Aufreihungen an der Kante
Vollgas geht es unter den Wolken entlang. Diesen Schenkel fliege ich 154km mit einem 177km/h Schnitt. Viel Können braucht es dazu allerdings nicht, man muss nurmal rausbekommen ob die Wolken mehr an der West-Kante oder Mitte ziehen sonst fliegt man dauernd in 5m saufen statt steigen. Ich ziehe nur noch die sehr guten Steigwerte weg ansonsten keine positiven Wölbklappen mehr auf diesem Schenkel. Nur keine Zeit verlieren...

Konvergenzen schlenzen
 wir machen am nördlichen Wendepunkt ein paar Bildchen...

man kann sich kaum sattsehen

und entdecken einen neuen Flugplatz

muss man erlebt haben

Blick von Süden Richtung Tafelberg (Gamsberg)
 Es wird Zeit nach Kiripotib einzudrehen. ETA ist 19:30 und wir haben -2000m auf Kiripotib. Es gibt kaum schöne Wolken auf Kurs, alles löst sich auf.

wenig Wolken am letzten Leg
 aber mit ein paar Flunsen und 2m Bärten wursteln wir uns durch und fliegen im Sonnenuntergang Kiri an.

Abendstimmung und Vollmond

Farben die die Bilder kaum wiedergeben können
 Bernd rechnet und rechnet und verlängert einen Schenkel so daß exakt um 15m nach Sunset landen werden was auch exakt so funktioniert. Wir decken das Butterfly ab damit das leuchten uns nicht stört, sonst sieht man nur Reflexe.
ein toller Flug. Ein Jojo an der Kante entlang hätte wohl heute 1000km gebracht aber flächiges Fliegen macht einfach mehr Spass.

OLC

Sonntag, 16. Januar 2011

900km

von den freundlichen Storkas bin ich mit Kohletabletten versorgt worden und am nächsten Tag gehts tatsächlich wieder besser. Nicht perfekt aber zum fliegen langts wohl. Die Wettervorhersage für die Folgetage is eher nicht so gut und ich will das Wetter nochmal ausnutzen. Bernd warnt aber auch heute vor Gewittern und Schauerlinien "an euren OLC Flug denkt morgen schon keiner mehr aber wenn ihr das Flugzeug nicht heil zurück bringt reden sie noch Jahre drüber..."
Es ist recht feucht und die ersten Cu tauchen schon um 9:30 auf. Die ersten starten daher recht früh.
Bernd muss noch was arbeiten und ich bin auch nicht scharf auf einen frühen Start, daher gehts erst 11:45 raus.
Das erste Leg geht diesmal etwas nördlicher als die letzten Tage. Ich fliege aber merke daß ich vielleicht 5km/h Schnitt liegen lasse weil ich heute mit der Thermik nicht ideal klar komme. Sehr eng und zerrissen wegen dem recht starken Wind.

auf dem Weg zum ersten Wendepunkt

niedrige Basis, 120'er Schnitt
 wir wenden und gehen Richtung Süden. Richtige Aufreihungen wie bei unserem letzten Flug gibt es nicht und wir müssen zwischendurch einige Schauer durch oder umfliegen. Die Wolken sind teilweise breit gelaufen und das Steigen schwer zu lokalisieren. Bernd sitzt hinten und liest.

Regen
 Die Landschaft am Rand der Namib ist viel schöner als das gleichmässige Steppenland im Osten und es gibt tolle Farbschattierungen und Canyons
Canyon an der Namib

gigantische Landschaft
 irgendwann kommen wir nicht weiter. Hinter einer Schauerlinie ist auf einmal alles tod.Wir gleiten noch etwas in den Bereich rein aber es ist klar daß wir den Schenkel hier abbrechen müssen. Wir drehen nach Nordosten ab, grober Kurs zurück Richtung Kiripotib.
Inzwischen haben wir weniger als 1000m Ground, die Landschaft hier ist unlandbar. Ich sehe eine breitere Strasse und frag Bernd ab man da landen könnte. "Da kannste se runterklatschen damit man dich findet"
Bernd übernimmt sicherheitshalber und findet unter einer sehr schönen Wolke wieder gutes Steigen.
Die nächsten 200km gehen sagenhaft gut, fast nur noch geradeaus.

perfekte Bedingungen auf dem 3.Schenkel
 ungefähr bei Bitterwasser legen wir einen weiteren Schenkel Richtung Südosten. Auch der geht recht gut.
Ab da wirds aber doch schwer, wir müssen menatal umschalten und uns auf einmal mit 1-2m integriert zufrieden geben. Bei den schwachen Bärten muss man bei der EB aufpassen nicht zu viel rumzurudern. Bernd: "Dat is kein Joystick". Die EB28 neigt, wenn Thermik unter die Innenfläche greift, bei ungleichmässiger Thermik gerne zum schieben und manchmal ist es besser es nicht alles zu korrigieren. Ausserdem kommt die Korrektur eh mit so großer Zeitverzögerung an, daß man dann oft in die andere Richtung schiebt.

abgestorbene Wolken im letzten Teil des Fluges

in toter Luft fliegen wir Kiripotib an. Am Ende sind es 900km. Ich bin diesmal wirklich das meiste geflogen und bin doch einigermassen stolz. Aber klar, mit dem Bernd am Rücksitz... die mentale Stütze ist doch nicht zu unterschätzen (ähnlich wie man anders fliegt wenn man einen Eigenstarter oder Turbo hat), keine Ahnung was ich aus dem Tag alleine gemacht hätte.

OLC Flug