Donnerstag, 13. Januar 2011

Link aufs Webalbum

hier noch auf die Schnelle ein Link zu einem PICASA Album mit einigen stimmungsvollen Bildern und Freunde von großen Krabbeltieren

http://picasaweb.google.com/117476053189933125314/Kiripotib2?feat=directlink

Tag 2

wir haben die Luftfilter ausgeblasen und wir machen einen neuen Versuch mit mir als PIC.
Start klappt auch problemlos und wir fliegen nach Südwesten zur Kante (so bezeichnet man hier den Übergang vom Gebirge in die Namib). Das Wetter startet mit wenig Wolken und mässiger Thermik.

Richtung Südwest,erster Schenkel
ich muss mich erst an das neue Horizontbild vorne gewöhnen aber letztlich klapptes hier viel besser auch wenn ich die ASH öfter durch die Kurve schiebe als fliege.
Vorne sitzen hat auch Nachteile, Bernd sieht daß ich hauptsächlich auf die Instrumente schaue als raus...
Ausserdem sehe ich jetzt nicht mehr wenn er missbilligend den Kopf schüttelt wenn ich die falsche Linie gewählt hab.

mit größeren Lücken ohne Thermik

30km vor der Kante werden die Wolken besser


100km geradeaus ohne Kreis, steigen am Anschlag
 wir machten die erste Wende an der Kante im Südwesten und flogen ab Richtung Osten, da die Kante nach Süden runter überentwickelt aussah und man ansonsten gegen die Regenschauer nicht mehr zurück kommt.

am Anfang des Ostschenkels sehr gute Wolken

dann wirds immer blauer
 die Basis Richtung Osten nahm immer weiter ab, von 4000m auf 3000m mit immer schwächeren Steigwerten, wir kurbeln jetzt auch 1.5m integriert aus.
und blauer

und tiefer, Kampf ums obenbleiben
 kurz nach der Wende sind wir auf eine sehr unkomfortable Höhe gefallen und Bernd übernimmt um uns vor dem Motor anwerfen zu bewahren. Wolkenorientiert fliegen macht bei dem Wind keinen Sinn und Bernd sucht die Ablösung im Lee der Salzpfannen. Wir finden einen rettenden 2m der uns wieder in die Kühle bringt.
aber viel leichter wirds nicht.

Richtung Kiripotib wieder mehr Wolken, noch 200km


 in Kiripotib wird der Platz von Schauern eingehüllt, alle kommen jetzt zurück und es gibt etwas Hektik bei der Landeeinteilung, klappt aber letztlich problemlos auch wenn der Wind und Turbulenzen dank des nahen Gewitters doch zu spüren sind. Letztlich bleibt es aber auch diesmal in Kiri selber trocken.

turning into Final 36

letztendlich sinds 820km von denen ich ungef. 3/4 geflogen bin.
unser Flug im OLC

Ich freu mich, auch wenns dank zahlreicher Gammelkreise mehr hätte sein können. Ein 1000'er Tag wars aber nicht, ich gewann aber einen Eindruck wie es laufen kann wenn man gute Aufreihungen hat und es war ein echt spannender Flug mit allen Facetten. Wir haben auch heute den weitesten Flug in Afrika.










1 Tag fliegen

leider oder Gott Sei Dank nimmt meine Schreibfreudigkeit momentan stark ab, weil wenn man den ganzen Tag im Flieger hockt, dann Abendessen, bleibt wenig Zeit.
Also der erste Tag lief folgendermassen:
Hatte mir alles gemütlich im vorderen Sitz der ASH25 EB28 eingerichtet und wir starteten als letzter. Bernd erklärte mir die Motorbedienung, Eva, die Frau von Bernd nahm die Fläche wagerecht und ich: Vollgas.
Ich wunderte mich etwas, daß das Ding sich nicht bewegt, der Motor stotterte und erreichte nur 4200 RPM.
Ich unternahm noch einige Versuche von Standgas auf Vollgas zu gehen, änderte aber nix.
Bernd meinte, das hat das Ding die letzten 2 Jahre nicht gemacht. Na bravo, kaum sitz ich drin klappt schon wieder was nicht ! Ich seh uns schon am Boden hocken.
Bernd dreht das Gemisch etwas magerer und unternimmt einen neuen Versuch. Es scheint zu klappen, er schmeisst mich aber aus dem vorderen Sitz auf den hinteren was auch sicher sehr sinnvoll ist weil ich keine Lust auf einen Startabbruch hab und dann irgendwas im Motormanagment dureinander bring was man nur von vorne bedienen kann.
Die anderen haben zu dem Zeitpunkt schon ca. 85km gemacht.
Start klappt aber reibungslos und Bernd kurbelt erst mal Höhe. Danach darf ich mal dran. Vom hinteren Sitz der ASH zu fliegen ist nicht so ganz einfach. Es gibt hinten nix ausser einem Zander. Das Vario muss man hören oder über die linke Schulter des PIC schauen und den Fahrtmesser kann man sich in einer Box am Zander digital anzeigen lassen. Das waren beste Voraussetzungen für meinen ersten Versuch mit offener Klasse und Wölbklappen !
Das geradeausfliegen ging noch ganz gut. Das einleiten in die erste Thermik war grausam. Querruder,Seitenruder rechts, tut sich erst mal nix. Ich geb mehr Querruder. Das Flugzeug reagiert mit Verzögerung, dann aber richtig. Ich kipp erst mal mit 65Grad Querrneigung rechts weg, na sauber !
Trotz den Anfangsschwierigkeiten klappt es dann einigermassen, ich muss aber sagen daß Bernd ca. 75% des Fluges geflogen ist.
Unser Flug geht mit sehr schönem Wolken die auch gut ziehen Richtung Westen an den Gamsberg.
Danach geht es an der Kante zur Namib entlang nach Süden Richtung Helmeringhausen und dann zurück nach Kiripotib. Unterwegs Steigwerte teilweise 5m von unten nach oben, ich kann auch einen netten 4.5'er ziehen. Kaum Probleme, fast jede Wolke zieht. Natürlich darf man nicht den Fehler machen und in 2-3m eindrehen. Ich lerne und staune. Ich glaube ein besseres Streckenflugtraining gibt es kaum.
Super Wolken am Anfang
 Die Landschaftseindrücke unbeschreiblich. Besonders der Übergang des Gebirges in die Kalahari.
Regen nahe Kiripotib am Nachmittag
Im Lauf des Fluges wird es immer schwieriger, die Wolken laufen auseinander und die Steigzentren kaum mehr zu finden, nur noch letzte Sonnenflecken auf dem Boden, die wir abfliegen. Nahe zu Kiripotib ist klar das das Wetter richtig mies wird (viele Regenschauer) aber Bernd gibt nicht so leicht auf. Die letzte Stunde war klar das spektakulärste was ich bisher beim fliegen erleben durfte. Irsinnige Farben,kurbeln neben dem Regenbogen, es fehlen einem einfach die Worte. Wir machen also unter komischemWolkenmatsch wo ich nie steigen vermuten würde nochmal Höhe und verlängern den Schenkel weiter bis in die TMA Windhoek. Danach nochmal Richtung Bitterwasser (alle anderen sind längst gelandet da ein Gewitter 10km nördlich Kiripotib steht aber Bernd ist sich sicher daß es nicht bis Kiri kommt.

kurbel neben dem Regenbogen
dann wieder rauf zur TMA Grenze und wieder Richtung Bitterwasser. Wir realisieren erst in 2000m GND über Kiri, daß wir nicht weiter verlängern können weil unsere OLC Schenkel ausgereizt sind. Schade, so haben wir den 1000km knapp verpasst. Wir ziehen die Klappen und landen.
Am Ende waren es 970km und der längste Flug in Afrika an diesem Tag. Ich nehme doch stark an daß Bernd ohne meine "Flugkünste" 1000km überboten hätte aber wurscht, ein sensationeller Flug.