Donnerstag, 13. Januar 2011

1 Tag fliegen

leider oder Gott Sei Dank nimmt meine Schreibfreudigkeit momentan stark ab, weil wenn man den ganzen Tag im Flieger hockt, dann Abendessen, bleibt wenig Zeit.
Also der erste Tag lief folgendermassen:
Hatte mir alles gemütlich im vorderen Sitz der ASH25 EB28 eingerichtet und wir starteten als letzter. Bernd erklärte mir die Motorbedienung, Eva, die Frau von Bernd nahm die Fläche wagerecht und ich: Vollgas.
Ich wunderte mich etwas, daß das Ding sich nicht bewegt, der Motor stotterte und erreichte nur 4200 RPM.
Ich unternahm noch einige Versuche von Standgas auf Vollgas zu gehen, änderte aber nix.
Bernd meinte, das hat das Ding die letzten 2 Jahre nicht gemacht. Na bravo, kaum sitz ich drin klappt schon wieder was nicht ! Ich seh uns schon am Boden hocken.
Bernd dreht das Gemisch etwas magerer und unternimmt einen neuen Versuch. Es scheint zu klappen, er schmeisst mich aber aus dem vorderen Sitz auf den hinteren was auch sicher sehr sinnvoll ist weil ich keine Lust auf einen Startabbruch hab und dann irgendwas im Motormanagment dureinander bring was man nur von vorne bedienen kann.
Die anderen haben zu dem Zeitpunkt schon ca. 85km gemacht.
Start klappt aber reibungslos und Bernd kurbelt erst mal Höhe. Danach darf ich mal dran. Vom hinteren Sitz der ASH zu fliegen ist nicht so ganz einfach. Es gibt hinten nix ausser einem Zander. Das Vario muss man hören oder über die linke Schulter des PIC schauen und den Fahrtmesser kann man sich in einer Box am Zander digital anzeigen lassen. Das waren beste Voraussetzungen für meinen ersten Versuch mit offener Klasse und Wölbklappen !
Das geradeausfliegen ging noch ganz gut. Das einleiten in die erste Thermik war grausam. Querruder,Seitenruder rechts, tut sich erst mal nix. Ich geb mehr Querruder. Das Flugzeug reagiert mit Verzögerung, dann aber richtig. Ich kipp erst mal mit 65Grad Querrneigung rechts weg, na sauber !
Trotz den Anfangsschwierigkeiten klappt es dann einigermassen, ich muss aber sagen daß Bernd ca. 75% des Fluges geflogen ist.
Unser Flug geht mit sehr schönem Wolken die auch gut ziehen Richtung Westen an den Gamsberg.
Danach geht es an der Kante zur Namib entlang nach Süden Richtung Helmeringhausen und dann zurück nach Kiripotib. Unterwegs Steigwerte teilweise 5m von unten nach oben, ich kann auch einen netten 4.5'er ziehen. Kaum Probleme, fast jede Wolke zieht. Natürlich darf man nicht den Fehler machen und in 2-3m eindrehen. Ich lerne und staune. Ich glaube ein besseres Streckenflugtraining gibt es kaum.
Super Wolken am Anfang
 Die Landschaftseindrücke unbeschreiblich. Besonders der Übergang des Gebirges in die Kalahari.
Regen nahe Kiripotib am Nachmittag
Im Lauf des Fluges wird es immer schwieriger, die Wolken laufen auseinander und die Steigzentren kaum mehr zu finden, nur noch letzte Sonnenflecken auf dem Boden, die wir abfliegen. Nahe zu Kiripotib ist klar das das Wetter richtig mies wird (viele Regenschauer) aber Bernd gibt nicht so leicht auf. Die letzte Stunde war klar das spektakulärste was ich bisher beim fliegen erleben durfte. Irsinnige Farben,kurbeln neben dem Regenbogen, es fehlen einem einfach die Worte. Wir machen also unter komischemWolkenmatsch wo ich nie steigen vermuten würde nochmal Höhe und verlängern den Schenkel weiter bis in die TMA Windhoek. Danach nochmal Richtung Bitterwasser (alle anderen sind längst gelandet da ein Gewitter 10km nördlich Kiripotib steht aber Bernd ist sich sicher daß es nicht bis Kiri kommt.

kurbel neben dem Regenbogen
dann wieder rauf zur TMA Grenze und wieder Richtung Bitterwasser. Wir realisieren erst in 2000m GND über Kiri, daß wir nicht weiter verlängern können weil unsere OLC Schenkel ausgereizt sind. Schade, so haben wir den 1000km knapp verpasst. Wir ziehen die Klappen und landen.
Am Ende waren es 970km und der längste Flug in Afrika an diesem Tag. Ich nehme doch stark an daß Bernd ohne meine "Flugkünste" 1000km überboten hätte aber wurscht, ein sensationeller Flug.

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