Freitag, 23. Dezember 2011

Kiri 2011/12 20.12.2011 FAI 1000

fast ein Jahr ist seit dem letzten Kiri Blog vergangen und nun fliege ich dort wieder, diesmal aber mit meinem Ventus 2CXM den wir in Bernds Container runtergeschafft hatten. Die ersten Tage hatte ich vor lauter fliegen und Reperaturen keine Chance was zu bloggen, heute möchte ich wenigstens einen Flug reinnehmen der mir besonders Spass gemacht hat und weil es mein erstes angemeldetes FAI1000 Dreieck war.
 ich starte um kurz nach 10 Uhr mit 65kg Wasser was eigentlich zu spät ist, es wäre locker eine Stunde vorher gegangen. Am Bild oben erkennt man kurz nach dem Start bereits viele Wolken. Bernd meint zwar daß es kein guter Tag für ein 1000 FAI ist und schlägt einen deklarierten Flug über 3 Wendepunkte vor aber eigentlich gefällt mir ein richtiges Dreieck besser und ich schreibe ein Dreieck aus mit den Wendepunkten Isabis, einen Wendepunkt im Süden nahe Klipdrif und den letzten WP bei GreatUms, einer Farm Nordwestlich Kiripotibs. Der Start auf dem Schenkel hat immer den großen Vorteil daß man den letzten WP cancel kann wenn die Bedingungen zu mies werde oder man einsieht daß man es zeitlich nicht schaffen kann.
 auf dem Weg zum Gamsberg (oben rechts zu sehen) gute aber keine sehr guten Steigwerte und ein 110'er Schnitt. Ich flieg nach Isabis noch ein paar km weiter in Richtung Gamsberg damit ich ein freies OLC FAI fliegen kann was größer ist als das deklarierte.
 nach der Wende in Richtung Süden finde ich das Steigen nicht unter den Wolken. Beim Anflug auf die Wolke oben meint man das beste Steigen eher in der Mitte zu finden. Sehr viel später stelle ich fest daß es ganz links an der Ostkante ist was eher ungewöhnlich für die Namibkante ist.
 da ich mich entsprechend doof anstelle komme ich immer tiefer, will aber auf der anderen Seite keinen 1.5m Bart annehmen da daß das ganze FAI in Frage stellen kann. Das Entscheidende wenn man tief kommt ist, daß man einen 1.5'er oder 2'er gerade nur so lange auskurbelt bis man wieder safe ist und dann sofort weiter nach dem Hammer sucht.
 ich komm schließlich unter 2600m was an der Kante (1800m hohes Gelände und völlig unlandbar)  einfach keine gute Höhe mehr ist und fliege seitlich nach Osten aus dem hohen Gelände raus. Hier finde ich endlich einen ausreichend starken Bart in dem ich fast 2000m gut mache.
 Langsam bildet sich nun die berühmte Konvergenzlinie die Kante runter. Oben rechts sieht man die deutlich tiefere Namib.
 Mein Wendepunkt liegt sehr ungeschickt gewählt neben der Wolkenwurst und es spült mich sofort 1500m runter. Wo viel Steigen ist daneben oft viel saufen. Trotz meiner Absitzer am Anfang ging dieser Schenkel (350km) mit 159km/h Schnitt. Die EB28 die deutlich vor mir am Gamsberg gewendet hatte konnte ich unterwegs überholen. Es zeigt sich einfach, daß der Ventus schon extrem gut geht wenn man Hammerwetter hat.
 Auf dem Weg nach Norden wirklich fantastische Strassen wie aus dem Lehrbuch. Rechts und links neben der Wurst fast keine Wolken.
 Ich fliege daher nicht Direktkurs auf meinen letzten WP sondern erstmal wieder die Kante hoch nach Norden. Richtung Gamsberg kocht die Konvergenz nun endgültig über und es beginnt leicht zu schauern. Dennoch immer noch sagenhaft breitflächiges Steigen. Ich schau nach rechts und mehr oder weniger ins Blaue. In diesem Moment überlege ich mir schon ob ich mein Dreieck durchziehen soll, denn nochmal die Kante runter und 1300 JOJO fliegen wäre auch drin.
Da ich aber sehr gut in der Zeit liege rechne ich mir aus daß mir 1.5m durchschnittliches Steigen ausreicht zur Beendung des 1000 FAI und so biege ich nach Osten ab.
 Abfangs gibt es noch ein paar Wolken unter denen ich jeweils Maximalhöhe gewinne.
 Hier werden die Wolken schon weniger.
Und ab ins Blaue ! Leider ging mit hier der Akku von der Videokamera aus aber nach 100km blau mit gar nicht mal so schlechten Steigwerten kamen die ersten Wolken ungefähr auf der Höhe von Kiripotib. Die schlechte Nachricht folge sofort, denn weiter östlich hatte sich ein Packen dichter Schichtbewölkung gebildet unter der mein letzter WP liegt. Hier ist kaum noch Steigen unter der 95% Abschattung zu finden aber der aufgeheizte Boden sorgt dennoch für einige Restbärte die mich letztendlich den Flug mit viel Glück nach Hause bringen lassen.
Am Ende sinds ausser dem FAI1000 auch ein 1150 OLC Flug geworden:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=2177823
Es gab an dem Tag 2 vollendete deklarierte Dreiecke, das von mir und eines von Susanne Schoedel die sogar einen neuen Weltrekord  aufstellte.