Montag, 17. Januar 2011

vom Winde verweht aber wieder 900

die ersten Flunsen tauchen schon um 9:30 am Himmel über Kiripotib auf und werden von einem starken Südostwind zerrupft. Herbert startet als erster und plagt sich sichtbar ab in der zerissenen Thermik.
Wir lassen es wie immer gemütlich angehen und starten gegen 11:30.
Beim Start gibt es Missverständnisse wer den Start macht, Bernd hatte wohl über das Headset gesagt ich soll alles machen aber das hat einen Wackler und so fahren wir schöne Schlangenlinien bis Bernd weitermacht.
Er kurbelt uns erstmal unter extrem zerissener Thermik an die Basis.Unser erster Wendepunkt ist Lendepass, ein Punkt am 3-Ländereck Südafrika, Botswana und Namibia im Südosten. Wir müssen erstmal wieder 10km gegen den Wind vorfliegen um überhaupt wieder Kiripotib zu überfliegen und ich bin skeptisch wie wir gegen 40km/h nach Südosten vorankommen wollen.

erster Schenkel

 aber der Wind hat auch seine Vorteile, er sortiert eindeutig die Aufwinde und so können wir recht gut mit wenig kurbeln und niedrigem MC vorwärtsfliegen. So schaffen wir einen 86'er Schnitt bei 40km/h Gegenwind was bei der lächerlichen Arbeitshöhe sehr gut ist. Ich schaff es sogar schlimmere Absaufer zu verhindern.
Jeder Kreis kostet bei diesen Bedingen extrem Zeit da auch die Thermik so schwer zu zentrieren ist, es ist eindeutig besser langsamer und im Delphinstilzu fliegen.

Aufreihungen werden besser

gelegentlich sehr gute Wolken

unter der Basis, jetzt schnell geradeaus
 Die Landschaft Richtung Südosten kann man, verglichen mit den tollen Gebirgen der Namib nur als Trostlos bezeichnen. Rote Dünenketten,dazwischen etwas Vegetation und einige Pfannen bestimmen hier das Bild.

Wir wenden und fliegen Richtung West-Südwest Mariental an. Mariental ist einer der wenigen Flugplätze wo wir auch unser 28m Schiff landen können.
Bernd übernimmt und landet einen Volltreffer direkt bei Mariental, das brutalste an Thermik was ich bisher erlebt hab. >7m integriert von unten bis oben. Auch das E-Vario ist zwischendurch mit seiner Tonfrequenz am Ende und nicht in der Lage die Peaks wiederzugeben. Man kann live zusehen wie einem die Wolke (der man es aber schon angesehen hat) ansaugt. Auch hier sind die besten Wolken die mit weichen fließenden Konturen am Rand und einer Messerscharfen konkaven Basis.
>7m Integriert
Wir fliegen weiter vor bis zur Kante und ich übernehme wieder. Hier finden wir schöne Aufreihungen die nach Norden zu immer besser werden.

gute Aufreihungen an der Kante
Vollgas geht es unter den Wolken entlang. Diesen Schenkel fliege ich 154km mit einem 177km/h Schnitt. Viel Können braucht es dazu allerdings nicht, man muss nurmal rausbekommen ob die Wolken mehr an der West-Kante oder Mitte ziehen sonst fliegt man dauernd in 5m saufen statt steigen. Ich ziehe nur noch die sehr guten Steigwerte weg ansonsten keine positiven Wölbklappen mehr auf diesem Schenkel. Nur keine Zeit verlieren...

Konvergenzen schlenzen
 wir machen am nördlichen Wendepunkt ein paar Bildchen...

man kann sich kaum sattsehen

und entdecken einen neuen Flugplatz

muss man erlebt haben

Blick von Süden Richtung Tafelberg (Gamsberg)
 Es wird Zeit nach Kiripotib einzudrehen. ETA ist 19:30 und wir haben -2000m auf Kiripotib. Es gibt kaum schöne Wolken auf Kurs, alles löst sich auf.

wenig Wolken am letzten Leg
 aber mit ein paar Flunsen und 2m Bärten wursteln wir uns durch und fliegen im Sonnenuntergang Kiri an.

Abendstimmung und Vollmond

Farben die die Bilder kaum wiedergeben können
 Bernd rechnet und rechnet und verlängert einen Schenkel so daß exakt um 15m nach Sunset landen werden was auch exakt so funktioniert. Wir decken das Butterfly ab damit das leuchten uns nicht stört, sonst sieht man nur Reflexe.
ein toller Flug. Ein Jojo an der Kante entlang hätte wohl heute 1000km gebracht aber flächiges Fliegen macht einfach mehr Spass.

OLC