Dienstag, 18. Dezember 2012

13. Dezember 2012, spannender Endanflug

heute ist der 18. Dezember und ich leg einen Ruhetag ein.
Gestern sind wir vor einem Gewitter noch in Kiri gelandet und heute hat Wetter-Jetzt flächig Gewitter vorhergesagt, was momentan absolut nicht zutrifft. Die wenigen Piloten die es heute gewagt haben hatten einen Bomben Tag.
Zeit mal den 13. Dezember zu bloggen, ein interessanter Tag.

Die Basis am 13. Dezember war sehr niedrig vorhergesagt und nur wenige flogen überhaupt. Es sollte aber ein gerade aufgrund der niedrigen Basis sehr interessanter Tag an der Kante werden.
Start im Blauen
 die Basis ist nur ca. 1000m GND aber der Abflug Richtung Pokweni ermöglicht schnell in den Gleitbereich von Pokweni zu kommen.
Dort beginnen die ersten Wolken die sehr dicht zusammen stehen und dadurch mit etwas schwabbeln ein zügiges Vorankommen ermöglichen auch wenn die Steigwerte durchweg unter 2m liegen.

erste Wolken mit schönen Linien, aber alles sehr tief

die Gegend wird schroffer, ich nähere mich der Kante
 die Arbeitshöhe direkt über der Kante, also am Abbruch der Kalahari zur Namibi sind nur wenig mehr als 1000m, aber heute kann ich das erste Mal im flachen westlich fliegen (also direkt über der Kalahari).

es geht noch weiter nach Südwesten raus in die Kalahari
 Der Schenkel hatte mich Richtung Helmeringhausen geführt und dort wird es immer schattiger, und ich kurbel mühsam 2m aus, so daß ich raus in die Sonne (nach Westen fliege) und versuchen will ganz an der Sonne/Schattengrenze wieder nach Norden hochzufliegen. Wie man am Satbild sieht, war das auch die einzige Möglichkeit, nach Osten zu war alles breit gelaufen. Ich dreh exakt an der Grenze des Segelflugsektors nach Norden ein.
Der Weg nach Norden einer der landschaftlich schönsten Segelflüge bisher. Die Farben können die Bilder nicht wiedergeben. Ich flieg an Sossusvlei vorbei und kann bis in die Dünen sehen. Normalerweise ist man weiter östlich und vor allem mit Basishöhen von fast immer 4500m oder mehr viel höher unterwegs. Heute sehe ich erstmals die ganzen Gebirge wirklich aus der Nähe.
wilde Gebirge in der Kalahari, dort fliegt man sonst selten.

unglaublich schön, aber alles etwas zu tief um entspannt zu fliegen

nach Aussenlandefeldern fragt man hier besser nicht

weiter Richtung Nord, rechts (Osten) war alles komplett abgeschattet
 Ich flieg Nordkurs bis knapp an den Gamsberg und nun gehts nach Osten, um ein maximal großes FAI in den bisherigen Kurs zu legen. Der Schnitt nicht besonders gut, da man bei dieser Arbeitshöhe alles mitnehmen muss.
Das führt mich, um die 1000 FAI voll zu machen, in ein Gebiet ohne Wolken und mit viel Mühe finde ich dort noch einen schwachen 1m-Bart, der mich gerade so auf Anflughöhe Kiripotib bringt. Wie immer deutlicher Gegenwind am letzten Schenkel. Mein Endanflug sind 70km und ich hab satte 150m Plus auf den Flugplatz.
der letzte 1m Bart bringt mich auf 3500m NN
 Ich kann die gesamten 70km meine Ankunftshöhe ungefähr konstant halten, erst 10km vor dem Platz geht sie auf 100m zurück. Macht mich nicht weiter nervös, weil ich ja aus Osten kommend direkt auf die 26 landen kann.
man sieht nichts mehr gegen die Sonne
 kurz vor Kiripotib bricht aber die Sonne unten aus den Wolken hervor und damit fällt die geplante Direkt-Landung auf der 26 flach (gegen die Sonne kann man dort unmöglich landen). Zum Motoranlassen ist mir das jetzt alles zu tief und mit weniger als 100m an der Position muss ich also noch eine Landung in Gegenrichtung machen.
die letzte Kurve doch schon sehr tief in die Bahn geeiert
 klappt aber ganz gut, tiefes fliegen ist man ja aus den Alpen gewohnt.
Trotzdem wäre es sicher vernünftiger gewesen über Louwater den Motor zu schmeissen. Hinterher weiss man halt vieles oft besser...

Track
Weltweit Platz 1
hier  noch der Link zum Satellitenbild:

2 Kommentare:

  1. Hi Phillip,

    Mehr, ich will mehr von diesen Blogs! Mann was ist das toll zu lesen! So lässt sich die Zeit bis zum Pfingstlager wenigstens etwas überbrücken!

    Weiterhin viel Spaß und schöne Flüge!

    Viele Grüße!

    _Rainer_

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    1. Da kann ich nur zustimmen, die Flugbericht sind sehr interessant und auch lehrreich und man merkt auch wieviel Zeit und Arbeit du investierst. Was ich aber wirklich wirklich toll fände wenn du demnächst nochmal einen Blog mit Wolkenkunde schreiben könntest ;)


      Viel Spaß in der neuen Saison!

      Stefan

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